Das Rote Kreuz lädt Migranten zum Blutspenden ein

Tipp:
  • Blutspendenzentrale der ÖRK, Wiedner Hauptstraße 32, 1040 Wien.
  • Öffnungszeiten: Montag und Freitag von 8:00 bis 17:30; Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 8:00 bis 20:00 Uhr.
Mehr Informationen zum Blutspenden unter:  

28.03.2012 | 16:19 | Milagros Martinez-Flener

Unter dem Motto „Blutspenden verbindet“ organisiert das Österreichische Rote Kreuz in der Zeit vom 21. bis 25. Mai eine Blutspendenaktion in Wien, die sich vor allem an Menschen mit Migrationshintergrund richtet.

In Österreich spenden lediglich 3,5% der Menschen Blut, in Wien sind es nur 2,2%. Zu wenig, wenn man bedenkt, dass jährlich mehr als 450.000 Blutkonserven benötigt werden, um Patienten nach einem Unfall, bei Operationen oder Geburten zu versorgen. Dieser Mangel kann manchmal zu Engpässen in der flächendeckenden Blutversorgung führen.

Die österreichweit größte Blutspendenzentrale wird vom Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK) betrieben und organisiert regelmäßig Blutspendenaktionen, zuletzt auch unter Migranten, denn rund 38% der Wiener Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. „Mit der Initiative „Blutspenden verbindet“ möchten wir die in Österreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund über die Wichtigkeit der Blutspende informieren und zum Blutspenden motivieren“, sagt Maria Kral-Glanzer, Marketingleiterin der Blutspendenzentrale. „Eine Blutspende ist eine symbolische Verbindung des Spenders mit dem Empfänger einer Blutkonserve und damit ein Zeichen gelebter Mitmenschlichkeit“, ergänzt sie.

Blut ist nicht gleich Blut

Ein anderer Grund, Migranten zum Blutspenden zu motivieren, besteht darin, dass es neben dem geläufigen ABO-Blutgruppensystem noch zahlreiche Eigenschaften im Blut gibt, die in bestimmten ethnischen Gruppen häufiger vorkommen. Sie können Einfluss darauf haben, ob das Spenderblut für eine kranke oder verletzte Person verträglich ist oder nicht. Deswegen ist es dem Roten Kreuz auch wichtig, dass Blutkonserven mit den unterschiedlichen Bluteigenschaften in ausreichender Menge vorhanden  sind. „Es geht auch darum, in Österreich lebende Personen qualitativ noch besser zu versorgen“ erklärt Maria Kral-Glanzer.

Einschränkungen gibt es dennoch. Jene Migranten, die in einem Malariagebiet oder in Gebieten mit einem hohen Vorkommen an Hepatitis B und C geboren oder aufgewachsen sind, unterliegen einem permanenten Ausschluss, denn die Übertragungsgefahr ist sehr groß laut HG. Dies betrifft vor allem Menschen aus Afrika und aus einigen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern.

„Migrantenvereine und Organisationen sind im Rahmen der Aktionswoche eingeladen, sich und ihre Aktivitäten zu präsentieren“, so Diana Karabinova, Migrationsbeauftragte des ÖRK. Einige, wie die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Islamische Religionspädagogische Akademie sowie Vereine, deren Mitglieder aus der ehemaligen Jugoslawien kommen, haben ihre Teilnahme an der Blutspendenaktionswoche bereits angekündigt. Und das zeigt, dass der Aufruf des ÖRK großes Interesse hervorruft.

Ein Schritt zur Integration

Mit dieser Aktion will das Rote Kreuz nicht nur neue Blutspender gewinnen, sondern auch jenen interessierten Menschen mit Migrationshintergrund zeigen, welche Möglichkeiten bei der Integrationsarbeit angeboten werden. Gemeint sind ehrenamtliche Tätigkeiten im Rettungs- oder Sozialdienst, sowie konkrete Migrationsprojekte. „Wir nehmen für uns in Anspruch, nicht nur Aktivitäten für Menschen mit Migrationsgeschichte durchzuführen und über Migranten zu sprechen, sondern vor allem mit ihnen“, fasst Maria Kral-Glanzer zusammen.

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