Muslimische Jugendliche auf den Spuren von Angelo Soliman

28.01.2012 | 9:32 | Clara Akinyosoye

30 muslimische Jugendliche besuchten diese Woche die Angelo Soliman Ausstellung und beschäftigten sich mit der Situation von afrikanischen MigrantInnen in Österreich.

„Alle reden über Integration. Es geht vielmehr um den sozialen Zusammenhalt, der auch durch kulturellen Austausch gefördert werden soll“, sagte Kulturreferent der Islamischen Religionsgemeinde Wien Tarafa Baghajati bei einem Besuch im Wien Museum. Eine Gruppe von rund 30 muslimischen Jugendlichen besuchte dort die am morgigen Sonntag zu Ende gehende Ausstellung „Angelo Soliman“. Die Geschichte von Angelo Soliman bewegte die Jugendlichen. Soliman, ein Afrikaner, der zum fürstlichen Kammerdiener und Lehrer adeliger Kinder aufgestiegen war, wurde nach seinem Tod ausgestopft und neben wilden Tieren ausgestellt. Die Jugendlichen bekamen so die Möglichkeit ein kaum bekanntes und sehr zwiespältiges Kapitel österreichischer Geschichte kennenzulernen: Das Leben und Wirken von Afrikanern in Österreich vom 17. bis ins 20. Jahrhundert.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen im Rahmen von Go 4 Culture organisiert. Unter den SchülerInnen und StudentInnen war auch eine Gruppe der Islamischen Fachschule für soziale Bildung, die derzeit ein Genderprojekt mit dem Wien Museum durchführt. Man müsse sich mit Diskriminierung eingehend auseinanderzusetzen, meint SP-Gemeinderat Omar Al-Rawi, der die Jugendlichen ins Museum begleitete. „So wie hier im detailliert aufgezeigten Beispiel der AfrikanerInnen, muss die ganze
Dimension der Diskriminierungsmechanismen zutage gefördert werden. Rassismus hat viele Gesichter und äußert sich immer wieder gegen dunkelhäutige Menschen und in letzter Zeit auch vermehrt durch steigende Islamfeindlichkeit.“


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