Schule ohne Grenzen für künftige Designer

23.07.2008 | 19:46 | Clara Akinyosoye

In der Modeschule Hetzendorf in Wien ist der Anteil migrantischer Studenten traditionell hoch. Derzeit stammen sie aus 15 Nationen. Sie lernen „in einem konfliktfreien und selbstverständlichen Miteinander“.

WIEN. Ein Model aus Rumänien, ein Laufsteg in Paris, ein Publikum aus aller Welt: In einer derartigen Konstellation sind Fremdsprachenkenntnisse und der Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten Fähigkeiten, die Modemacher unbedingt besitzen sollten. Ein „G’spür“ für die richtigen modischen Trends ist sowieso Voraussetzung – exakt diese Mischung ist in der Modeschule Hetzendorf in Wien eine alltägliche.

In Hetzendorf treffen Schüler und Studenten aus dem In- und Ausland aufeinander: Von 185 haben etwa 40 einen Migrationshintergrund. Das Miteinander verlaufe „konfliktfrei und selbstverständlich“, berichtet Gerda Buxbaum, die Direktorin der Schule. Derzeit stammen die angehenden Modedesigner aus 15 Herkunftsländern – etwa aus Japan, Bulgarien, Luxemburg oder dem Iran. „Interkulturalität und Internationalität sind in einer Modeschule Pflicht und wirken sich sehr positiv und inspirierend auf die kreativen Leistungen aus“, so Buxbaum. Konkrete Gestalt nimmt dies im ausgeprägten Austauschprogramm mit Partnerschulen im Ausland an, aber auch in gemeinsamen Projekten und Auslandspraktika.

Fremdsprachen und Deutsch

Auf dem Weg in Modemetropolen wie London, Paris und Mailand sind Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich. Angeboten werden Englisch, Französisch und Italienisch. Der Unterricht konzentriert sich vor allem auf fachbezogenes Vokabular. Für fremdsprachige Kandidaten gilt: Sie müssen bis zum dritten Semester per Zertifikat den Nachweis erbringen, dass sie auch der deutschen Sprache mächtig sind.

Wer sich für Modedesign begeistert, kann sich in der im Schloss Hetzendorf gelegenen Schule sowohl für eine fünfjährige Ausbildung in der höheren Lehranstalt, als auch für ein dreijähriges Bakkalaureatsstudium anmelden. Das Studium wird seit Wintersemester 2006/07 in Kooperation mit der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz angeboten. Studenten können aus vier, die Schüler aus fünf Fachrichtungen wählen. Übrigens, nicht nur die Absolventen sind begehrt – die Modeschüler und -studenten finden bereits oft schon während der Ausbildungszeit einen Job bei einschlägigen Unternehmen. (CLARA AKINYOSOYE)


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