Buchtipp: Integration im Jahrbuch

10.01.2012 | 21:41 | Ania Haar

Das Jahrbuch für Migrations- und Integrationsforschung soll interdisziplinären Austausch ermöglichen. Geld spielt beim Themenfeld Migration und Integration eine große Rolle.

Wien. Geld spielt beim Themenfeld Migration und Integration eine große Rolle. In seinem Beitrag „Ius Pecuniae – Staatsbürgerschaft zwischen ausreichendem Lebensunterhalt, Mindestsicherung und Menschenwürde“ widmet sich Joachim Stern diesem Thema. Ius pecuniae ist in diesem Zusammenhang das Recht des Geldes bzw. des Vermögens, das nicht nur verfassungsrechtliche, sondern auch menschenrechtliche Zweifel zum Ausdruck bringt.

So wird das Nichtvorhandensein eines ausreichenden Einkommens zum Ausschlusskriterium, etwa für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft. Menschen mit Behinderung, Sozialhilfeempfänger, die in eine Notlage geraten sind, und Personen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, können per Gesetz ausgeschlossen werden. Dabei wird die Verleihung der Staatsbürgerschaft oft als der letzte Schritt einer „geglückten Integration“ gesehen – nur entsteht in solchen Fällen laut Stern ein klarer Widerspruch. Das wiederum stellt die Demokratie – und somit das Wahlrecht – in ein dunkles Licht, denn die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben werde den Migranten dadurch unmöglich gemacht.

Diskriminierung und Asyl

Sterns Beitrag ist nur einer von vielen, die im Jahrbuch für Migrations- und Integrationsforschung zu finden sind, das kürzlich erstmals erschienen ist. Darin sind die neusten Forschungsergebnisse zum gesamten Themenbereich zu finden. Neben Beiträgen zum Thema Diskriminierung und Asyl finden sich darin auch interessante Aspekte zu Medien und Journalismus, aber auch zur Bedeutung von Migration für Medien und Kunst.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 11.01.2012)


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