Wien: Human Rights Film Festival 2014 mit neuem Schwerpunkt

18.11.2014 | 11:36 | Anna Preiser

Heuer findet das internationale Human Rights Film Festival in Wien von 4. bis 13 Dezember statt. Neuer Schwerpunkt dieses Jahr wird auf Situation hinter Gittern gesetzt. 

Die Welt steht vielfältigen, komplexen Herausforderungen und gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Problemen gegenüber. Es gibt unterschiedliche Wege, diesen zu begegnen. Im Zuge des Filmfestivals this human world soll auch dieses Jahr durch unterschiedliche Perspektiven in Spiel- und Dokumentarfilme sowie in Diskussionen,  Workshops und Ausstellungen Bewusstsein über verschiedene Zustände und Realitäten der Welt geschaffen werden. Weiters soll dadurch ein Impuls für interdisziplinären Dialog gegeben, Vorurteile abgebaut und Anreize für weiteres Engagement gesetzt werden.

Programmvorstellung

Gestern wurde das diesjährige Programm des Menschenrechts- Filmfestivals im Topkino von Zora Bachmann, die gemeinsam mit Julian Berner die Festivalleitung sowie die künstlerische Leitung übernimmt, und weiteren ProgrammkuratorInnen vorgestellt. Zora Bachmann und das Team von this human world freuen sich über den Erfolg, den Weiterbestand des Festivals und der Finanzierung, die allerdings noch wachsen könnte. Filmisch musste aus vielen interessanten, bewegenden Spiel- und Dokumentarfilmen eine Auswahl getroffen werden. Auch wenn Frau Bachmann alle Filme ans Herz legt, so empfiehlt sie neben dem Eröffnungsfilm besonders den israelischen Film von Asaf Korman Next to Her, die iranische Produktion I´m Not Angry! von Reza Dormishian, den belgischen Dokumentarfilm Waiting for August von Teodora Ana Mihai und The Shelter vom Schweizer Fernand Melgar. Mehr zu den Filmen kann dem Programm entnommen werden.

Der diesjährige Festivaltrailer ist ein Ausschnitt aus dem Rohmaterial von Ciao Chérie, dem im werdenden neuen Film von Nina Kusturica, die ebenfalls an der Pressekonferenz anwesend war.

Diesjährige Schwerpunkte

Am 4. Dezember wird das Festival mit dem griechischen Film At Home von Athanasios Karanikolas eröffnet. Dieser ist Teil des Schwerpunktprogramms „this human WORKS“, in dem Arbeitsverhältnisse beleuchtet werden, und aufgrund des großen Interesses seitens des Publikums erneut gesetzt wurde.

Neuer Schwerpunkt dieses Jahr ist „A World of Prison?“, der kritisch die Situation in Gefängnissen beleuchtet. Die Idee zu diesem Thema reift bereits seit einigen Jahren. Endlich ist es soweit. Vorgestellt wurde die Reihe von Co-Kuratorin Joanna Wilk. Teil dieses Schwerpunkts ist ebenfalls die Initiative „Filme in Knästen“, wie sie Zora Bachmann nennt, in der Filme des Festivals in Gefängnissen präsentiert werden.

Im Zuge von „Syrien im Film – Die Kamera als Lebenszeichen“ werden Filme aus und über Syrien und den Kampf um Leben und Freiheit gezeigt.

Ein weiterer Schwerpunkt, „Im Spaß und im Ernst“ besteht im Kurzfilmprogramm über Gewalt unter Jugendlichen. Weiters wird in der Reihe „Heimatfilm vs. World Cinema“ gemeinsam mit der WIENWOCHE  Filmschaffen und Migration in Österreich behandelt wird.

Die Bourlesque-Künsterlin und Autorin Denice Bourbon stellt als Co-Kuratorin den Schwerpunkt „Every Time We Fuck We Win!“ vor. Filme dieser Reihe brechen mit den Mustern des Mainstream-Heteropornos und wählen einen queeren, feministischen Zugang.

Auch wird dieses Jahr erneut der Schwerpunkt „Cinema and Human Rights“ vom Forschungszentrum Menschenrechte der Uni Wien und des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte gesetzt. Diesen stellte Manfred Nowak, unter anderem Professor und Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts, vor. Er lädt auch zur Diskussion “ Menschenrechte hinter Gittern” im Zuge von Human Rights Talk am 9.12 um 19.00 in der Aula des Uni Campus ein.

 


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