Wiener Blut ist rot

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30.08.2010 | 9:51 | simon INOU

Die FPÖ erhitzt wieder einmal die Gemüter. Seit kurzem ist das neue, schockierende Wahlplakat auf den Wiener Strassen zu sehen. Es trägt den Titel „Mehr Mut für unser Wiener Blut. Zu viel Fremdes tut niemanden gut“. Noch eine österreichische Eigenschaft? Das Plakat ist eindeutig rassistisch, fremdenfeindlich und ekelig. Aber ist die FPÖ allein schuld daran?

Nein. Firmen, die solche rassistischen Inhalte verbreiten sind auch daran schuld, dass Rassismus salonfähig wird. Vor elf Jahren verbreite die FPÖ eine rassistische Anzeige gegen Nigerianer in Österreich. Hilmar Kabas, ehemaliger Wiener FPÖ Obmann, inserierte „Machtlos gegen 1000 Nigerianer“ in Krone, Kurier und Die Presse. Mit dieser Anzeige wollte er zeigen wie die Polizei, unter dem damaligen SPÖ Innenminister Karl Schlögl nicht fähig ist, die so gennanten „schwarzafrikanischen Drogendealer“ zu bekämpfen. Der Standard war damals die einzige Qualitätszeitung, die diese Anzeige ablehnte. Ein Zeichen von Mut und Zivilcourage wohlwissend in welcher finanziellen Schwierigkeiten die Zeitung sich damals befand. Ein Zeichen von gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen, das wir heute CSR (Corporate Social Responsibility) nennen.

Leider trägt die Firma Gewista auch dazu bei, dass der Rassismus der FPÖ verbreitet wird. Diese Firma hätte auch die Möglichkeit gehabt nein zu sagen. Zur Erinnerung: Die OMV musste sich 2003  aus dem Sudan zurückziehen, nachdem viel Gesellschaftskritik ausgeübt war, da die Firma in einem im Bürgerkrieg befindlichen Land Ölgeschäfte machte. Verantwortung übernehmen und nicht nur Geschäfte machen, das  sollte auch Maxime der österreichischen Firmen gegenüber Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sein. Auch der Werberat muss sich diesbezüglich einschalten.

Vergessen wir nicht, dass die Gewista eine Firma sehr nah an der SPÖ ist. Laut Wikipedia wurde die Gewista im Jahre 1921 als Magistratsabteilung der Stadt Wien zur Vermarktung von Verkehrsmittelwerbung gegründet. Die Firma sieht sich selbst als fünftgrößtes Medienunternehmen Österreichs mit einem Marktanteil von 65 Prozent in der Außenwerbung. 33 Prozent der Gewista hält die Progress Beteiligungsgesellschaft. Mehrheitsgesellschafter ist die Wiener Städtische, 40 % hält die A.W.H.-Beteiligungsgesellschaft, die dem Verband der Wiener Arbeiterheime gehört – Geschäftsführer beider Gesellschaften ist Helmut Laska, Ehemann der Wiener Vizebürgermeisterin Grete Lanka (SPÖ). Weiters befinden sich in leitenden Positionen zahlreiche Politiker der SPÖ Wien, unter anderem Landtagspräsident Harry Kopietz, was regelmäßig zu heftigen politischen Kontroversen führt.

An der Fremdenfeindlichkeit verdienen viele mit.

Von simon INOU


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