Muslim Fashion ist viel mehr als nur Burka

04.07.2014 | 11:00 | Nermin Ismail

Erst erklärt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) das französische Gesetz gegen eine Vollverschleierung in der Öffentlichkeit für zulässig, dann fordert die FPÖ ein Burkaverbot hierzulande. Begründet werde dies damit, dass Frauen in „weiten, konservativen Kreisen der islamischen Zuwanderungsgesellschaft“ als Mensch zweiter Klasse betrachtet werden, so Frauensprecherin Carmen Gartelgruber. Die Freiheitlichen argumentieren, dass ein Verbot kein Widerspruch zur Religionsfreiheit bedeute. Efgani Dönmez, grüner Bundesrat, erhöht die Latte wieder einmal und will Frauen mit Burka die Sozialleistungen absprechen. Davon distanziert sich Grünen-Chefin Glawischnig und macht klar, Verbote seien keine Lösung des Problems. Die Frage welches Problem bleibt offen. Die Burkadebatte nervt, weil sie keine ist.

DKNY´s Ramadan Kollektion

Gleichzeitig kommt Donna Karan New York mit einer neuen Ramadan-Summer Collection 2014 und zeigt: „Muslim Fashion“ ist viel mehr. „Muslim dress means more than the burqa” titelt The Independent. Die Mehrheit der muslimischen Frauen in Österreich bedecken ihr Gesicht nicht. Es ist eine Minderheit, die ebenso respektiert werden muss. Die Mehrheit der muslimischen Frauen in Österreich ist modebewusst und stilvoll. MuslimInnen sind vielfältig und zeigen die Diversität einer Community.

Islamische Mode für stilbewusste Frauen im Ramadan

Die Kollektion von Donna Karan kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: Es ist Ramadan. Eine Zeit, in der MuslimInnen reflektieren und sich spirituell aufladen. Sie fasten, halten sich von schlechten Gewohnheiten fern und bemühen sich an ihrem Charakter zu arbeiten. Dennoch ist Ramadan eine freudige Zeit, in der gefeiert wird. Muslime zelebrieren, dass der Koran in diesem heiligen Monat gesandt wurde. Es ist eine Zeit des Zusammenkommens, der Familie und der Freunde. Ramadan ist der Monat in dem Gutes tun angesagt ist, spenden und Arme speisen. Ein Monat, der als Symbiose von großen Treffen und Rückzug, Freude und Reflexion beschrieben werden kann. Die neue Kollektion versucht genau das zu berücksichtigen und schafft eine Mode, die genau diesen Anlässen entspricht. Lang, locker, leicht und sommerlich für den richtigen Anlass.

Muslimische Frauen sind unterschiedlich. Die einen (sehr wenige in Österreich) verdecken ihr Gesicht, finden darin den Ausdruck ihrer Religiosität, die anderen strahlen mit schönen Kleidern, die auch ihren religiösen Vorstellungen entsprechen. Es ist ein „way of life“- wofür sich jede Frau entscheidet. Sie sind selbstbestimmt und stilsicher und brauchen niemanden, der ihnen sagt, was sie zu tragen haben und was nicht. Das ist reine Bevormundung und das ist der Zwang. Das ist die Art Menschen als Menschen zweiter Klasse zu betrachten.

Also, schönen Ramadan noch!


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