Wien-Wahl: Einige Tageszeitungen über die „Elefantenrunde“

Tageszeitungen

06.10.2015 | 17:42 | Iuliana Matusova

Die Bewertung von der gestrigen „Elefantenrunde“ in den großen österreichischen Tageszeitungen schaut eigentlich ähnlich aus, aber trotzdem gibt es gewisse Unterschiede.

Wien-Gestern Abend veranstalteten ORF und Puls 4 die sogenannte „Elefantenrunde“, wo die SpitzenkandidatInnen von SPÖ, FPÖ, ÖVP, Grünen und Neos für die Wiener Gemeinderatswahlen neunzig Minuten lang debattiert haben. Heute Früh berichten viele in Wien erscheinende Medien darüber. Wir haben für Sie vier überregionale österreichische Tageszeitungen gelesen.

„Vier gegen Strache“ – das ist der heutige Titel des Artikels zum Thema „Elefantenrunde“ in der Tageszeitung „Die Presse“. Die auf der Hainburger Straße 33 sich befindende Zeitung betont, wie schon im Titel angekündigt, dass die Verhältnisse bei der Diskussion vom Anfang an sehr klar waren: „Es kämpfen Vier gegen Strache“. Laut „Die Presse“ wird „FPÖ-Chef Strache von allen Seiten attackiert“. Grünen-Chefin Maria Vassilakou wirft Strache vor Niemandem helfen zu wollen: „Sie sind immer beim Hetzen Erster, beim Helfen Letzter“. Dieses Zitat wurde von vielen Medien übernommen.

„Diskussion zur Wien-Wahl: Politische Zwerge, Integration und Öffis“ ist der relativ neutral Titel der Autorin Oona Kroisleitner der Tageszeitung „der Standard“. Die nach dem Vorbild der New York Times gegründete Zeitung bemerkt, dass „die Diskussion als weiteres Duell zwischen Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache inszeniert wurde“. Wie „Die Presse“ schreibt „Der Standard“, dass Strache von Vassilakou (Grünen) „attackiert“ wurde und benutzt nicht nur das obengenannte Zitat, sondern auch eine noch stärkere Aussage von Vassilakou: „Wir brauchen keine politischen Zwerge wie Viktor Orbán oder Heinz-Christian Strache“. Für den Bürgermeister Häupl (SPÖ), laut „Der Standard“, sind die von der FPÖ verbreiteten Zahlen von Flüchtlingen in Österreich übertrieben. Er begründet es damit, dass bisher nur fünf Prozent der in den vergangenen Wochen Angekommenen in Wien um Asyl angesucht haben. „Die 11.000 oder 12.000, die noch dazukommen, sind bewältigter“ laut Häupl. In Bezug zu den anderen KandidatInnen erwähnt „der Standard“, dass die Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger „120 Millionen Euro aus dem politischen System nehmen und in die Bildung investieren“ will. Und Manfred Juraczka (ÖVP) macht sich Sorgen um eine bessere Verkehrspolitik in der Stadt.

Im großen TV-Duell mischten die Kleinen mit“ schreibt die Zeitung „Kurier“ mit einer Prise Ironie. Damit ist gemeint, dass es eigentlich um nur zwei großen Parteien geht, alle andere sind nur „mit dabei“. Die im Jahr 1945 erstmals erscheinende Zeitung ist auch die einzige die drauf aufmerksam geworden ist, dass Strache und Häupl „einander bei der Begrüßung nicht die Hand“ gaben. Das wurde vom „KURIER“ als „die Abneigung zwischen dem roten und dem blauen Frontmann“ bewertet.

Für die  „Kronen Zeitung“ sind alle „gegen den Strache“. Allerdings schreibt die „Krone“ schadet es nicht der FPÖ. Die auflagenstärkste österreichische Zeitung erwähnt eine Blitzumfrage von der OGM Markt-und Meinungsforschung wo „35 Prozent Strache zum Sieger der Diskussion“ kürten .


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