Wien: JournalistInnentreffen gegen Rassimus im Sport

15.09.2011 | 16:23 | Robert Erlachner

Im Rahmen des Programms „Media Against Racism in Sport“ (MARS) vernetzen sich dieser Tage in Wien MedienproduzentInnen aus verschiedensten österreichischen Medienbranchen, um aktiv Strategien gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport zu erarbeiten.

WIEN. „Sport ist ein Schnittthema, welches viele Aspekte von Diskriminierung und Rassismus beherbergt – Medien sind hier aufgerufen bewusst mit diesen verschiedenen Aspekten umzugehen“, sagt Alexander Vojvoda vom Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ). Das Projekt „Media Against Racism in Sport“ (MARS), das von 14.-17. September in Wien stattfindet ist Teil einer europaweiten Initiative, die in Österreich von VFRÖ umgesetzt wird. Dabei sind nicht nur Personen aus den verschiedenen medialen Sparten (TV, Print, Radio, Online), sondern auch JournalistInnen und RepräsentantInnen von Medien mit unterschiedlichen Aufträgen und Zugängen (öffentlich-rechtlich, privat, nicht-kommerziell, migrantische Medien, Minderheitenmedien) vertreten.

Das MARS-Programm habe es sich zum Ziel gesetzt „anti-diskriminatorische, anti-rassistische und `diversity`-Inhalte in der täglichen Medienarbeit zu verstärken und weg von der klassischen Medienberichterstattung in Bezug auf das Thema Sport zu gehen“, sagt Vojvoda. Dieser Ansatz reiche von der gezielten Medienberichterstattung abseits der großen Events bis hin zur gewählten Sprache in den Medieninhalten selbst. Damit werde es möglich, „sich über Sport verschiedenen gesellschaftspolitischen Fragen anzunähern, über die in österreichischen Medien kaum oder nur auf sehr stereotyper Weise berichtet wird.“
Das Treffen bietet für MedienproduzentInnen die Möglichkeit, sich methodisch und praktisch über die Thematik auszutauschen, Problemstellungen zu definieren und diesen entgegenzuwirken.

Über den Tellerrand blicken

Basierend auf der vom Europarat zwischen 2008 und 2010 geführten europaweiten Kampagne zum Thema „Speak out against discrimination“ werden im Zuge des MARS-Programms im Rahmen 15 nationaler Treffen Berichte zum Thema Anti-Diskriminierung und Anti-Rassismus erarbeitet, um einerseits einen Überblick über die vielfältige europäische Medienlandschaft herzustellen und andererseits eine interkulturelle und inklusive Medienberichterstattung zu gewährleisten. Sinn und Zweck der Veranstaltung ist gemeinsam über den „eigenen Tellerrand zu blicken“ und auf ökonomische und kulturelle Ungleichheiten und Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Damit sollen sowohl innerhalb der diversen Medien selbst, als auch bei deren KonsumentInnen ein Sensibilisierungsprozess eingeleitet werden.

Output des Wiener Treffens werden 14 Beiträge und Berichte sein, die online www.coe.int/mars veröffentlicht werden. Die Seite soll auch die Einrichtung einer europaweiten Datenbank für einen stärkeren Austausch und eine intensivere Vernetzung zwischen den verschiedenen JournalistInnen erlauben.


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