USA: SoldatInnen winkt schnellere Einbürgerung
17.01.2013 | 9:00 | simon INOU
Zugewanderte können schneller amerikanische Staatsbürger werden, wenn sie zur US-Army gehen. Ein neues Programm gibt nun auch gut qualifizierten AsylwerberInnen die Möglichkeit in der Armee zu dienen.
In Österreich ist die österreischische Staatsbürgerschaft Voraussetzung für einen Eintritt in das Bundesheer. In den USA geht man diesbezüglich einen anderen Weg. Die Staatsbürgerschaft ist keine Bedingung um der US-Army beizutreten. Im Gegenteil – bei MigrantInnen, die sich in der Armee engagieren, wird die Einbürgerung beschleunigt. Im Regelfall können sich MigrantInnen nach fünf Jahren einbürgern lassen. Wer in der Armee gedient hat, kann die Staatsbürgerschaft spätestens nach drei Jahren, manchmal schon nach einigen Monaten erhalten. In den letzten 10 Jahren wurden fast 69.000 Immigranten, die in der Armee engagiert waren, eingebürgert.
Tot oder lebendig
„All immigrants who have served honorably on active duty in the U.S. Armed Forces or as a member of the Selected Ready Reserve on or after September 11, 2001 are eligible to file for immediate citizenship (…)“, heißt es im Fact Sheet der Einbürgerungsbehörde „U.S. Citizenship and Immigration Services“. Die Staatsbürgerschaft wird den SoldatInnen unabhängig davon verliehen ob sie tot oder lebendig vom Einsatz zurückkehren.
Die USA hat – nach China und Indien – die drittgrösste Armee der Welt. Sie werben aktiv um MigrantInnen. Die besonderen Bestimmungen des US Einwanderungs- und Nationalitätsgesetz (auch McCarran-Walter Act genannt) machen es möglich. Ab dem Alter von 18 können sich interessierte MigrantInnen bewerben, die zwei Jahre lang ununterbrochen legal innerhalb der US Grenzen gelebt und gearbeitet (mit Green Card) haben und während dieser Zeit nicht länger als 90 Tage im Ausland waren. Wichtige Voraussetzung: Die BewerberInnen müssen einen Englisch Test bestehen.
AsylwerberInnen in der US-Army
Bis zu 8000 ZuwanderInnen werden jährlich rekrutiert. Sie werden mitunter auch „Greencards-soldiers“ genannt.Da die US-Army in vielen verschiedenen Ländern präsent ist, brauchen sie auch qualifiziertes und kulturell diverses Personal. In den USA wird diese Rekrutierung als wirtschaftlicher und kultureller Beitrag von MigrantInnen zur Armee, verstanden.
Im Mai 2012 hat das Verteigungsminiterium ein neues Programm gestartet. Das Ziel von MAVNI (Military accessions vital to national interest) ist es bis zum 15. Mai 2014, 1500 Fachmänner und Frauen, deren Ausbildungen von hoher Bedeutung für die Armee sind, zu rekrutieren. Es handelt sich etwa um ÄrztInnen, Krankenpersonal und SprachexpertInnen aus Regionen, die für die Armee wichtig sind. Auch gebildete AsylwerberInnen und Flüchtlinge können sich für das Programm bewerben.
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