Zypern: M-MEDIA bei der EU Medienfachtagung für Diversität und Inklusion

  • This report has been produced during the MEDIANE - Media in Europe for Diversity Inclusiveness -  European Encounter in Nikosia, Cyprus. You will find more about Mediane here: http://www.coe.int/mediane

09.06.2013 | 13:40 | simon INOU

Von 10. bis 12. Juni veranstaltet der Europarat zum allerersten Mal  eine EU Fachkonferenz zum Thema Inklusive Diversität in den Medien. Das Ziel der Konferenz ist die Erforschung von innovativen Wegen für eine praktische Umsetzung von Diversität und Inklusion in den europäischen Medien. Inputs kommen u.a. von namhaften Medieninstitutionen aus ganz Europa wie The Guardian oder BBC. Perspektiven aus Österreich kommen von M-MEDIA.

Nikosia – Im Rahmen des EU Projekts MEDIANE findet ab Montag das erste europaweite Treffen zum Thema From Media Diversity Coverage to Media Diversity Inclusiveness statt. In drei Tagen werden 90 JournalistInnen, HerausgeberInnen und Journalisten AusbildnerInnen aus ganz Europa über die Einbeziehung von Vielfalt und Nichtdiskriminierung in der Medienberichterstattung diskutieren und Wege finden damit die Ergebnisse von den Medien aufgenommen und umgesetzt werden.

Die Medien tragen wesentlich zur Verständigung und Vermittlung von sozialen, ökonomischen und kulturellen Dimensionen von Ungleichheit, Diskriminierung und Diversitätsthemen in der Öffentlichkeit bei. Aber spiegeln europäische Medien die vielfältige Welt, in der wir leben? Frauen, Angehörige von ethnischen Minderheiten, Menschen mit Behinderungen oder mit anderen sexuellen Orientierungen genauso wie jene mit einer anderen Weltanschauung werden innerhalb der EU Medienberichterstattung sehr benachteiligt. Wie diese EU Studie aus dem Jahre 2012 zeigt.

Obwohl Frauen die Hälfte der EU Bevölkerung ausmachen, repräsentieren Sie nur ein viertel der Berichterstattung in den Medien betont MEDIANE – Media in Europe for Diversity Inclusiveness – Veranstalter der Fachtagung in einer Presseaussendung: „Wenn Frauen in Europäischen Medien vorkommen, werden sie auf untergeordnete Rolle beschränkt: Sie machen weniger als 5% der wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Nachrichten in europäischen Medien aus“. Menschen mit Behinderungen sind tagtäglich mit mitleidenden journalistischen Inhalten konfrontiert, die ihr Leben nur noch erschweren und als ewiges Objekte beschreiben.

Für eine andere Gruppe gilt auch eine ähnliche Situation: Ethnische Minderheiten erscheinen in weniger als 5% der politischen oder wirtschaftlichen Nachrichten in Europa, obwohl sie 10% der EU Bevölkerung ausmachen. Wenn es um diese spezifische Gruppe geht, bleiben JournalistInnen in ihren alten Berichtsmuster stecken. „Sie werden entweder als Unterhaltungsobjekte dargestellt“ lesen wir weiter in der Presseaussendung. Diese Tatsache ist in ganz Europa verbreitet.

Gegenüber diesen Herausforderungen sieht die „EU nicht tatenlos zu“ sagt Reynald Blion Programm Manager von MEDIANE im Europarat. „Die Rolle der zahlreichen Initiativen in Europa ist die aktive Thematisierung von Diversität und Inklusion in den Medien. Aber auch die europäischen Gesellschaften sollen ihren Teil dazu beitragen in dem sie diese Initiativen wahrnehmen, ihnen zuhören und sie bei der Umsetzung ihrer Aktionen unterstützen.“ betont er.

Das Thema Diversität ist nicht mehr von unserer gesellschaftlichen Realität wegzudenken. Deswegen ist es, laut Reynald Blion  „notwendig und erforderlich, dass die Medienschaffende in der Produktion, Ausbildung und Praxis die Diverstiätsdimensionen berücksichtigen. Nur so können wir unsere Wirklichkeit ehrlich und korrekt wiederspiegeln“.

Über einige dieser Punkte wird ab Montag in Nikosia debattiert. Mit Anwesenheit von Diversity Experten von großen Medien wie The Guardian, BBC und France Télévision.


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