Diversität: Unternehmen sollen Vorreiter werden

13.06.2012 | 10:19 | Ilona Antal

Mehrere Unternehmen haben die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, Mitarbeiter, Kunden und Partner mit Wertschätzung zu behandeln.

Wien. Unternehmen bekennen sich zur Vielfalt in der Gesellschaft und der Wirtschaft. Das ist der Kern der Charta der Vielfalt. Das auf Diversity spezialisierte Unternehmen Pauser&Wondrak hat das Projekt initiiert, die Wirtschaftskammer Wien unterstützt es.

Dabei geht es darum, dass sich Unternehmen zur Wertschätzung aller Personen und Gruppen bekennen, die mit ihnen in einer Beziehung stehen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Nationalität, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Ziel ist, ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens im Unternehmen zu schaffen. Elf nationale und internationale Unternehmen haben die Charta bereits im November 2010 unterzeichnet. Unter anderem auch die Firma Equalizent, ein Schulungs- und Beratungsinstitut für Gehörlose und schwerhörende Personen. Geschäftsführerin Monika Haider sieht in der Unterzeichnung der Charta ein „klares Signal nach außen“, da sie genau ihrer Firmenphilosophie entspreche.

Vielfalt wird zentrales Thema

Man müsse Produkte mit dem Personal so authentisch entwickeln, dass alle zufrieden sind und auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen werden kann. Dabei sei es wichtig, auf personelle Vielfalt zu setzen. „Je mehr wir uns vernetzen, desto wichtiger wird es sein, auf die Kunden einzugehen.“ Das Managen der Vielfalt werde ein zentrales Thema in den nächsten Jahren sein. Und die Charta sei dafür ein Markenzeichen.

Allerdings gibt es zum Thema Diversität auch kritische Stimmen: „Man hat das Gefühl, bei manchen Firmen ist Diversity Management viel mehr eine Show, eine Modeerscheinung, bei der es viel mehr um das eigene Image als um den Nutzen geht“, sagt Diversity-Expertin Beatrice Acheleke. Viele Firmen hätten noch nicht verstanden, dass es nicht um Personalpolitik gehe, sondern darum, auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmer und Arbeitgeber einzugehen. Dabei müssten Firmen die Diversität aus zwei Perspektiven sehen – aus der Sicht des Personals und aus Sicht der Kunden, „denn durch eine gute Diversitätsstrategie kann man die Mitarbeiter motivieren“, sagt Achaleke, und „man kann das Betriebsklima deutlich verbessern und den Umsatz erhöhen“.


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