Ein Vorarlbergerhaus in Kamerun
Genau eine Woche ist es her, seit ich in Wien in den Flieger gestiegen bin. Aber wie es bei weiten, aufregenden Reisen nun mal so ist, kommt es mir vor als wären Monate vergangen.
Während in Wien nur eine Woche vergangen ist und sich der Großteil wohl fragt, was soll denn groß passiert sein. Fühlt es sich für mich so an, als drehe sich die Welt hier in Kamerun umso schneller.
Die beschwerliche, lange Reise, nach Ngaoubela, scheint schon sooo lange hinter mir. Neun schwere, teils sehr unhandliche Koffer und Rucksäcke plus Handgepäck haben wir transportiert und bis weit in den Norden gebracht. Viel Gutes haben wir gegessen und viel Französisch gelernt, daran kann ich mich noch erinnern. Auch daran, dass es ganz schön unbequem ist immer so aufzufallen, wenn man mit drei Weißen (Nassaras) unterwegs ist, Was nicht bedeuten soll, dass ich nicht als Europäerin aufgefallen bin und erkannt wurde. Zusätzlich zur Hautfarbe sagen auch Kleidung, Gruß und Körpersprache viel über die Herkunft der Menschen aus. Vor allem wenn sie aus so unterschiedlichen Nationalitäten stammen wie Österreicher und Kamerunern.
Die drei Tage lange Reise (ein Tag im Flugzeug, ein Tag in Yaounde, eine Nacht/Nachmittag im Zug und ein Vormittag Frühstücken und das zurücklegen der letzten Strecke von Ngaundere bis Ngaubela im Auto) haben uns geschafft, aber auch vieles über Kamerun seine Kultur, Menschen und Natur lernen lassen.
Den Ankunftstag genossen wir als freien Tag, zur Eingewöhnung, oder wie man es nennen mag. Unwissend, dass, das einer der letzen Tage ohne Arbeit und vorgefertigten Fixpunkten war.
Eine Schar Kinder und die Haushälterin Rosine erwarteten uns im Vorarlberghaus. Ein Haus, das vor einigen Jahren hier gebaut wurde, von und für die Menschen die mit Elisabeth nach Ngaoubela reisten um zu arbeiten. Alle zusammen, aßen wir ein kamerunisches Festmahl, zumindest war es so zauberhaft gut: Huhn in (wie ich so schön gelernt hab: sorgfältig zubereiteter) roter Sauce mit Reis.
Das Voralberghaus hat die schönste Lage in ganz Ngaoubela, von der Veranda aus, wo auch ein Esstisch steht, kann man wundervoll in die Ferne blicken, außer Grün, Himmel und Erde sieht man hier nichts, außer bei gutem Wetter vielleicht Sonnenschein, oder Blitze wenn es stürmt. Gestern war das aufregendste Wetter, das ich je erlebt habe. Es hat geblitzt, sodass man es in der Ferne einschlagen hat sehen können. Und ein anderes Mal schlagartig die stockdunkle Nacht, taghell erleuchtet war. Ich muss noch irgendeinen Weg finden um diese klaren Blitze in der Ferne zu fotografieren. So etwas Schönes müsst ihr einmal gesehen haben!
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